Materialgestütztes Schreiben digital
Materialgestützt zu schreiben, stellt in einer von Digitalität geprägten Gesellschaft eine zentrale Kompetenz dar, die für die (zukünftige) Lebens- und Arbeitsrealität von Schülerinnen und Schülern in hohem Maße bedeutsam ist. Zugleich ist das materialgestützte Schreiben durch seine enge Verknüpfung von Lese- und Schreibkompetenzen mit komplexen sprachlichen Anforderungen verbunden. Um materialgestützte Schreibprozesse in digitalen Kontexten erfolgreich zu bewerkstelligen, benötigen Schülerinnen und Schüler daher digitalitätsbezogene literale Kompetenzen. Diese Kompetenzen können jedoch nicht vorausgesetzt, sondern müssen systematisch angebahnt werden.
So ist bei der Realisierung des materialgestützten Schreibens in einer Kultur der Digitalität etwa zu erwarten, dass Schülerinnen und Schüler Lesestrategien zum Umgang mit großen Textmengen beherrschen, die selbstregulatorische und evaluative Fähigkeiten (vgl. Philipp 2020) erfordern. Dazu gehört u. a. die Bewertung der Seriosität von Internet-Quellen, um beispielsweise Fake-News zu erkennen, sowie das Koordinieren kollaborativer Schreibprozesse. Lehrkräfte können dabei digitale Tools bereitstellen, um bei der Recherche, Strukturierung von Informationen und dem Verfassen von Schreibprodukten Hilfe anzubieten. In diesem Zusammenhang eröffnen sich zudem Potenziale mit Blick auf die lernförderliche Berücksichtigung der Mehrsprachigkeit der Lernenden, da die Schülerinnen und Schüler in digitalen Umgebungen schnell und flexibel zwischen Textformaten in unterschiedlichen Sprachen wechseln können, indem sie z. B. Quellen in verschiedenen Sprachen nutzen.
Ziel des Projekts ist die Erprobung eines sprachsensiblen didaktischen Konzepts des digitalen materialgestützten Schreibens. Nach einer Einführung in das digitale Recherchieren und Lesen, das Strukturieren von Material mit digitalen Tools sowie das digitale kollaborative Schreiben bearbeiten die Schülerinnen und Schüler in Kleingruppen zunächst verschiedene Rechercheaufträge zum Thema „klimabewusstes Verhalten”. Anschließend verfassen sie kollaborativ informierende digitale Texte, die sie nach einem Peer-Feedbackprozess in einem authentischen digitalen Kontext wie z. B. der Schulhomepage veröffentlichen. Die Forschenden erheben dabei Daten zum Vorwissen, zur Einschätzung des eigenen Lernfortschritts der Lernenden sowie zu motivationalen Aspekten des Schreibens mit digitalen Tools. Somit bieten die Ergebnisse des explorativen Vorgehens eine fruchtbare Grundlage für anknüpfende Forschungsvorhaben, die konkrete Bedarfe der Unterrichtspraxis fokussieren möchten.
Auf einen Blick
Ziel | Ziel des Projekts ist die wissenschaftlich begleitete Erprobung eines sprachsensiblen didaktischen Konzepts des digitalen materialgestützten Schreibens in kollaborativen Settings. |
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Initiatoren | Ilka Huesmann, Europaschule Bornheim |
Kooperationspartner | Dr. Veit Maier, Hildegard-von-Bingen Gymnasium Köln |
Laufzeit | März 2023 – Oktober 2023 |
Projektleitung | Dr. Ina-Maria Maahs |
Projektteam | Cedric Lawida Janna Gutenberg Dr. Ina-Maria Maahs |
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Publikation |