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Sprachsensibles Unterrichten in der beruflichen Bildung

Gemeinsames Unterstützungsangebot

Photo: A. Etges/Mercator-Institut

Für den erfolgreichen Abschluss einer Berufsausbildung im dualen Ausbildungssystem sind fach- und bildungssprachliche Kompetenzen von entscheidender Bedeutung. Für viele Jugendliche und junge Erwachsene, die sich auf eine Ausbildung vorbereiten oder bereits einen Ausbildungsberuf erlernen, stellt der Erwerb entsprechender Sprachregister jedoch eine große Hürde für einen erfolgreichen Abschluss dar. Diese Lernenden benötigen eine bedarfsorientierte sprachliche Förderung, um das duale Ausbildungssystem erfolgreich zu absolvieren.

Das Ziel einer gelungenen beruflichen und gesellschaftlichen Integration sowie die damit einhergehende adäquate sprachliche Förderung der Schülerinnen und Schüler stellen die beruflichen Schulen allerdings vor große Herausforderungen. Es fehlt an evidenzbasierten und praxisnahen Professionalisierungsmaßnahmen für Lehrkräfte, damit diese ihre Lernenden im fach- und berufssprachlichen Entwicklungsprozess gezielt unterstützten können. Diese Bedarfslage greift das Unterstützungsangebot „Sprachsensibles Unterrichten in der beruflichen Bildung“ auf.

Um die Lehrkräfte bei der Förderung fach- und bildungssprachlicher Kompetenzen ihrer Lernenden zu unterstützen, hat das Mercator-Institut im Jahr 2014 zusammen mit der Arbeitsstelle Migration der Bezirksregierung Köln das Gemeinsame Unterstützungsangebot geschaffen. Dieses richtet sich im Schuljahr 2024/25 explizit an interessierte Lehrkräfte an Schulen der beruflichen Bildung im Regierungsbezirk Köln, die Lernende mit (fach-) sprachlichem Förderbedarf in Bildungsgängen des Berufskollegs unterrichten.

Ziel der Seminarreihe ist es, Lehrkräfte bedarfsgerecht mit methodisch-didaktischen sowie organisatorischen Möglichkeiten zur Diagnose und Förderung sprachlicher Fertigkeiten vertraut zu machen. Sie lernen praxiserprobte Methoden und Möglichkeiten des sprachsensiblen Unterrichtens kennen, die ihren Lernenden in allen Fächern beim Auf- und Ausbau fach- und bildungssprachlicher Kompetenzen Hilfestellungen bieten.

Darüber hinaus können die teilnehmenden Schulen durch die zusätzlich angebotene systemische Schulentwicklungsberatung auch Unterstützung auf der Teamebene erhalten. Individuelle sprach- und integrationsbezogene Schulentwicklungsprozesse an der eigenen Schule werden dabei moderierend begleitet.

Aufbau des Programms

In zwei ganztägigen und drei Nachmittagsveranstaltungen lernen die Teilnehmenden in praxisorientierten Workshops vielfältige und effiziente Methoden des sprachsensiblen Unterrichts kennen, mit denen sie das Sprachhandeln ihrer Lernenden auf- und ausbauen sowie die berufliche und gesellschaftliche Integration gezielt unterstützen können. Es werden dabei konkrete Methoden und direkt umsetzbare Verfahren für einen kommunikations- und handlungsorientierten Fachunterricht vermittelt. So erproben die Teilnehmenden unter anderem, wie sie die Lesekompetenz für fachsprachliche Texte steigern, Unterrichtsmaterialien sprachsensibel aufbereiten und digitale Tools für ihre Arbeit nutzen können. Praxistaugliche Möglichkeiten zur Binnendifferenzierung und die Umsetzung individualisierter Lernformen ergänzen das Unterstützungsangebot. Die teilnehmenden Lehrkräfte erweitern damit ihr Repertoire an effizienten und kreativen Handlungsoptionen für einen sprachsensiblen Fachunterricht, was sie bei der eigenen Unterrichtsgestaltung und Beratungsarbeit mit den Lernenden unterstützen, ihnen aber auch die Möglichkeit bieten soll, beratend im Kollegium wirken zu können.

Parallel zu den Workshopveranstaltungen werden die Schulen bei Bedarf in moderierten schulinternen Arbeitstreffen durch professionelle Schulentwicklungsberaterinnen und -berater bei der sprachsensiblen Schulentwicklung begleitet. Teilnehmende Schulen werden so auf Teamebene bei der Erstellung und Umsetzung eines individuellen schulischen Konzeptes zur Umsetzung sprachsensiblen Unterrichts prozessbegleitend unterstützt.

Anmeldeformular

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Sprachsensibles Unterrichten in der beruflichen Bildung

Anmeldeformular

Auf einen Blick

Ziel

Das Angebot unterstützt einzelne Lehrkräfte und Kollegien an berufsbildenden Schulen im Regierungsbezirk Köln dabei, das Sprachhandeln der Lernenden zu fördern.

Kooperationspartner

Arbeitsstelle Migration der Bezirksregierung Köln

BiSS-Transfer

ZMI – Zentrum für Mehrsprachigkeit und Integration Köln

Laufzeit

seit 2014

Projektleiter

Dr. Christoph Gantefort

Projektteam

Mathias Fehn

Claudia Vieregge-Kappes