Wie bedingen sich fachliches und sprachliches Lernen in naturwissenschaftlichen Unterrichtsprozessen? Dieser Frage gehen Lehramtsstudierende der naturwissenschaftlichen Fächer an der Universität zu Köln in praxisorientierten, empirischen Lehrforschungsprojekten am Beispiel des Themas Schafe nach. Dort entwickeln sie Leitlinien für sprachsensiblen Unterricht in den MINT-Fächern oder im Sachunterricht, die sie anschließend selbst in den Schulen anwenden. Dabei reflektieren die Studierenden ihre eigene Rolle und professionalisieren sich. Die Projekte sind in die Seminare im Modul Deutsch als Zweitsprache (DaZ-Modul) und in Masterarbeiten eingebettet.
 
Die Studierenden arbeiten in fächerübergreifenden Teams, in denen sie Lehr-Lernszenarien rund um das Thema Schafe mit lebendigen Tieren planen. Konkret konzipieren die Studierenden Lernangebote, die Schülerinnen und Schüler zum eigenständigen Entdecken und zum Üben typischer theorie- und hypothesengeleiteter Denk- und Arbeitsweisen einladen. Diese werden anschließend in den Schulen umgesetzt und in einem weiteren Schritt von den Studierenden reflektiert. Im Fokus steht die (teilnehmende) Beobachtung und Analyse des Schülerinnen- und Schüler-Diskurses in diesen Unterrichtssituationen. Über diese versuchen die Studierenden in den Seminaren gemeinsam beispielhaft allgemeine Ursache-Wirkung-Zusammenhänge zwischen fachlichem und sprachlichem Lernen in MINT-Fächern aufzudecken und/oder zu bestätigen.
 
Die Lernumgebung besteht aus dem mobilen Lehr-Lernlabor Das ist ja Schaf!. Dazu gehört ein Anhänger mit integriertem mobilen Schafstall, einem Repertoire an Experimentierutensilien, weiterem Unterrichtsmaterial sowie sechs Ouessant-Schafen, die auf einem Bauernhof in der Eifel leben. Mit Blick auf das Tierwohl werden abwechselnd jeweils drei Schafe als ein Team zwei Mal pro Semester an den Schulen eingesetzt.