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Sekundäranalyse der NEPS-Daten zur sprachlichen Entwicklung von neu zugewanderten Schülerinnen und Schülern

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Foto: A. Etges/Mercator-Institut

Im Jahr 2015 sind rund 200.000 Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 18 Jahre zugewandert. Seit diesem Zeitpunkt haben sowohl die Forschung als auch die Praxis ein großes Interesse daran herauszufinden, wie sich die sprachlichen Kompetenzen dieser Kinder und Jugendlichen im Deutschen entwickeln. Es ist zentral, die Aufmerksamkeit besonders auf die Kinder und Jugendlichen, die erst im schulpflichtigen Alter zuwandern (sogenannte Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger) zu richten, weil ihre sprachliche Entwicklung – aufgrund ihres späteren Einstiegs ins Bildungssystem und ihrer unterschiedlichen Bildungserfahrungen – nicht immer mit denen früher zugewanderter oder hier geborener Schülerinnen und Schülern übereinstimmt.

Derzeit liegen nur sehr wenige empirische Erkenntnisse zu den sprachlichen Entwicklungen der Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger vor. Insbesondere fehlt es an robusten Daten, die als Basis für curriculare und didaktische Entscheidungen dienen können. Hier setzt das Forschungsprojekt an und nimmt die sprachliche Entwicklung dieser Gruppe genau in den Blick.

Um eine Aussage über die Entwicklungen im Laufe der Jahre machen zu können, eignen sich für diese Untersuchung besonders längsschnittliche Panelstudien, wie das Nationale Bildungspanel (NEPS) des Leibniz-Instituts für Bildungsverläufe (LIfBi). Bislang wurden zwar die sprachlichen Leistungen von zugewanderten Schülerinnen und Schülern in den NEPS-Kohorten untersucht, allerdings wird in den bereits durchgeführten Analysen nicht zwischen Kindern differenziert, die vor bzw. nach dem Erreichen des schulpflichtigen Alters eingewandert sind.

Dieses Forschungsdesiderat möchte eine Reanalyse der NEPS-Daten von zwei Kohorten (Beginn der Erhebung in der Klasse 5 und der Klasse 9) schließen. Hierbei werden die Daten der Schülerinnen und Schüler, die erst nach Überschreiten des Einschulungsalters nach Deutschland zugewandert sind, separat analysiert, um folgende Forschungsfragen beantworten zu können: Welchen Verlauf nehmen deutsch- und englischsprachige Leistungen (Leseverstehen, Leseflüssigkeit und Hörverstehen im Deutschen sowie Leseverstehen im Englischen) von Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteigern der Sekundarstufe I im Vergleich zu den nicht-immigrierten Kohorten, und ändert sich diese Differenz im Laufe der Zeit? Durch welche individuellen Merkmale lassen sich die Unterschiede erklären?

Die gewonnenen Daten sollen erste Informationen dazu liefern, wie sich Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger – im Vergleich zu den Klassenkohorten – im Laufe der Zeit entwickeln.

Auf einen Blick

Ziel

Ziel des Projekts ist eine Sekundäranalyse der NEPS-Daten zur sprachlichen Entwicklung von Schülerinnen und Schülern, die erst im schulpflichtigen Alter nach Deutschland zugewandert sind.

Laufzeit

Januar 2021 - Dezember 2022

Projektleitung

Prof. Dr. Nicole Marx

Projektmitarbeiter

Claus Caspari (ehemalig)

Link

NEPS-Data