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Sprachliches Repertoire und Sprachgebrauch Jugendlicher

Flexen

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Foto: A. Etges/Mercator-Institut

Vorhandene Forschung zeigt, dass Jugendliche über ein ausdifferenziertes gesamtsprachliches Repertoire verfügen. Auch wenn somit von einem durch verschiedene Sprachen und Varietäten geprägten Alltag der Jugendlichen auszugehen ist, fehlt bislang ein domänenübergreifendes Wissen darüber, welche Kontexte und Räume Jugendliche sich als mono- oder multilinguale erschließen und welche Sprache(n) sie in welchen Situationen wählen. Dies liegt u.a. in der methodischen Herausforderung begründet, Sprachverwendung im Kontext umfassend und valide zu erfassen. Das Projekt Flexen bearbeitet diese Forschungslücke mithilfe des Ambulatory Assessment (AA), ein insbesondere in der (klinischen) Psychologie erprobtes und genutztes Vorgehen: Durch mehrfache kurze Abfragen zur aktuellen Situation wird die produktive und rezeptive Sprachverwendung von Jugendlichen (Klassenstufe 8-10) in einer möglichst weiten Bandbreite von Situationen erhoben. Sprachliche Variation und mehrsprachige Kommunikationssituationen werden dabei adressiert. Die Datenqualität, insbesondere die Validität, kann durch das AA gegenüber herkömmlichen Verfahren (z.B. Tagebuchstudien) verbessert werden. Um zielgruppenorientiert zu arbeiten, wird in Anlehnung an die Lang-Track-App (Arndt et al. 2021 eine Smartphone-App zur Datenerhebung entwickelt. Ziel des Projekts ist es, die App und die Nutzung des AA im Forschungszusammenhang der angewandten Sprachwissenschaft anhand einer ersten Gruppe von Jugendlichen (n=40) zu erproben und ggf. anzupassen sowie Ergebnisse zur ein- und mehrsprachigen Sprachverwendung Jugendlicher zu gewinnen. Das Projekt wird zudem um eine qualitative Teilstudie mit einzelnen Teilnehmenden ergänzt.

 

Arndt, H., Granfeldt, J. & Gullberg, M. (2021). Reviewing the potential of the Experience Sampling Method (ESM) for capturing second language exposure and use. Second Language Research, 39(1), 1–20.

Auf einen Blick

Ziel

Ziel des Projekts ist es die ein- und mehrsprachige Sprachverwendung von Jugendlichen in alltäglichen Situationen zu erfassen und die methodische Anlage der Untersuchung – Nutzung des Ambulatory Assessment über eine App auf dem eigenen Smartphone – zu erproben.

Kooperation

Prof.‘ Marianne Gullberg

Director of Lund

University Humanities Lab Centre of Languages and Literature

Lund University Sweden

Förderung

DFG (Sachbeihilfe)

Laufzeit

1 Jahr

Projektleitung

Jun. Prof.‘ Dr.‘ Nora von Dewitz

Projektteam

Büşra Güneştepe

Alexa Zsigmond