MehrLit
Gut ausgebildete Kompetenzen in der Umgebungssprache erweitern die Teilhabemöglichkeiten an der Gesamtgesellschaft und bieten einen besseren Zugang zu institutionalisierten (Weiter-)Qualifizierungsangeboten sowie zum Arbeitsmarkt. In stark literalisierten Gesellschaften wie der der Bundesrepublik Deutschland handelt es sich dabei vorrangig um schriftsprachliche Kompetenzen. Das gilt für Erwachsene ebenso wie für Schülerinnen und Schüler, entfaltet jedoch bei steigendem Alter der Lernenden eine zunehmende Dringlichkeit. Gleichzeitig ist die Zielgruppe der erwachsenen Lernenden im Forschungskontext der sprachlichen Bildung nach wie vor unterrepräsentiert. Das gilt umso mehr, wenn es sich dabei um Personen mit Migrationshintergrund handelt, die nur über unterbrochene Erfahrungen mit formaler Bildung und somit häufig auch geringen Literacy-Kompetenzen verfügen.
Ziel des Projektes MehrLit – Mehrsprachigkeit als Ressource für die Förderung von Literacy-Kompetenzen ist es, den Bedarfen dieser Zielgruppe genauer nachzugehen, besser zu verstehen, wie sie lernen und davon Potenziale abzuleiten, wie sie in Lernprozessen zielgerichtet unterstützt werden können. Dabei gilt eine besondere Beachtung der häufig vorrangig mündlichen mehrsprachigen Ressourcen, die die Lernenden alle mitbringen. Dafür werden leitfadengestützte Interviews mit mehrsprachigen Studierenden eines Weiterbildungskollegs geführt, die anstreben, einen deutschen Schulabschluss nachzuholen. Die Interviews werden anschließend qualitativ ausgewertet und sollen langfristig dazu dienen, Bedingungen einer bedarfsorientierten Förderung dieser Zielgruppe zu konkretisieren.
Auf einen Blick
Ziel | Ziel des Projektes ist es, Lernwege von mehrsprachigen Lernenden mit unterbrochener formaler Bildung und Migrationshintergrund genauer zu verstehen und Potenziale für eine bedarfsorientierte Förderung dieser Zielgruppe aufzuzeigen. |
---|---|
Förderung | Marco Triulzi, Universität La Sapienza, Rom Dr. Andrea DeCapua |
Laufzeit | Januar 2023 – Dezember 2023 |