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Analyse und Bewertung

Sprachstandsverfahren im Elementarbereich

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Foto: E. Ouwerkerk/BiSS

Um allen Kindern optimale Startchancen in die Schullaufbahn zu ermöglichen, müssen Kinder mit Sprachförderbedarf möglichst frühzeitig bedarfsgerecht unterstützt werden. Alarmiert durch die PISA-Studien und die damit verbundene Debatte um die Bildungsbenachteiligung von Kindern mit Migrationshintergrund haben daher 14 Bundesländer zwischen 2002 und 2008 Verfahren eingeführt, um den sprachlichen Entwicklungsstand der vier- bis fünfjährigen Kinder festzustellen und angemessene Sprachfördermaßnahmen noch vor dem Schuleintritt zu ermöglichen.

Die angewendeten Testverfahren variieren jedoch stark: 2013 waren bundesweit 21 verschiedene Diagnoseinstrumente im Einsatz, die Förderquote schwankte je nach Bundesland zwischen zehn und 50 Prozent. Das eigentliche Ziel, eine gezielte, wissenschaftlich fundierte und vergleichbare Sprachförderung zu ermöglichen, wird kaum oder nur unzulänglich erfüllt.

Mit der Entwicklung von Qualitätsmerkmalen und der Bewertung der eingesetzten Diagnoseverfahren anhand dieser Merkmale hat sich das Mercator-Institut zum Ziel gesetzt, einen Impuls für eine stärkere Vergleichbarkeit und Überprüfung der Verfahren zu geben.

In einem ersten Schritt entwickelte eine interdisziplinäre Expertenkommission, moderiert durch das Mercator-Institut, mit Vertreterinnen und Vertretern der jeweiligen Fachgebiete im Frühjahr 2013 einen Kriterienkatalog mit 32 Qualitätsmerkmalen in zehn Handlungsfeldern. Für jedes Merkmal ist eindeutig definiert, ab wann ein Sprachstandsverfahren das Merkmal ausreichend, gut oder sehr gut erfüllt. Der Katalog wurde im Mai 2013 öffentlich vorgestellt.

In einer Folgestudie wurde dann überprüft, ob und inwiefern die eingesetzten Sprachstandsverfahren diese Qualitätsmerkmale erfüllen. Zentrales Ergebnis: Nur acht der 21 bundesweit eingesetzten Sprachstandsverfahren erfüllen mehr als 16 von 32 wissenschaftlichen Qualitätsmerkmalen. Die Ergebnisse wurden auf einer Fachkonferenz im November 2013 vorgestellt.

Auf einen Blick

Ziel

Mit der Entwicklung von Qualitätsmerkmalen und der Bewertung der eingesetzten Diagnoseverfahren anhand dieser Merkmale hat sich das Mercator-Institut zum Ziel gesetzt, einen Impuls für eine stärkere Vergleichbarkeit und Überprüfung der Verfahren zu geben.

Kooperation

Prof. Dr. Dr. h. c. Konrad Ehlich, Freie Universität Berlin

Prof. Dr. Iris Füssenich, Pädagogische Hochschule Ludwigsburg

Prof. Dr. Hartmut Günther, Universität zu Köln

Prof. Dr. Marcus Hasselhorn, Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF)

Dr. Michaela Hopf, Deutsches Jugendinstitut (DJI)

apl. Prof. Dr. Stefan Jeuk, Pädagogische Hochschule Ludwigsburg Prof. Dr. Drorit Lengyel, Universität Hamburg)

Prof. Dr. Argyro Panagiotopoulou, Universität zu Köln

Prof. Dr. Petra Stanat, Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB)

Prof. Dr. Jürgen Wilbert, Universität Potsdam

Laufzeit

November 2012 - November 2013