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Konzeption, Diagnostik, Förderung

Lese- und Schreibflüssigkeit

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Foto: A. Etges/Mercator-Institut

Bildungssprachliche Texte verstehen und schreiben zu können, gehört zu den Schlüsselqualifikationen in einer Informationsgesellschaft. Eine wesentliche Voraussetzung für eine entwickelte Lese- und Schreibfähigkeit ist das mühelose Beherrschen der hierarchieniedrigen Fertigkeiten: Nur wer Texte flüssig lesen und schreiben kann, hat genügend kognitive Kapazitäten für anspruchsvolle Aufgaben wie das Verstehen oder Planen von Texten frei.

Hierarchieniedrige Fertigkeiten werden jedoch nicht von allen Schülerinnen und Schülern in ausreichendem Maße beherrscht, so dass sie viele alltägliche Aufgaben im Unterricht aller Fächer nicht selbständig bewältigen können. Um dies zu ändern, bedarf es einer angemessenen Diagnostik und Förderung dieser Fertigkeiten. Entsprechende Diagnoseinstrumente und Förderkonzepte zählen jedoch zu den Desiderata im deutschsprachigen Raum, insbesondere für die Sekundarstufe.

Im Forschungsprojekt Lese- und Schreibflüssigkeit –Konzeption, Diagnostik, Förderung werden daher zunächst geeignete Messverfahren für die Lese- und Schreibflüssigkeit in der Sekundarstufe entwickelt, die zum einen als diagnostische Verfahren für die Schulpraxis und weitere Forschung zur Verfügung stehen, zum anderen aber für eine Intervention benötigt werden, die in der zweiten Projektphase konzipiert und durchgeführt wird. Zur Erhebung der Schreibflüssigkeit wird auch der Schreibprozess in den Blick genommen, dazu werden Schreibprozessdaten mit digitalen Smartpens erhoben und ausgewertet. Zielgruppen des Tests und der Intervention sind Schülerinnen und Schüler mit Deutsch als Erst- und Zweitsprache. Zu den erwarteten wissenschaftlichen Ergebnissen zählen vor allem Erkenntnisse über die Zusammenhänge zwischen hierarchieniedrigen und -hohen Fertigkeiten sowie zwischen Lese- und Schreibfähigkeiten.

Lese- und Schreibflüssigkeit – Konzeption, Diagnostik, Förderung ist ein gemeinsames Projekt des Mercator-Instituts für Sprachförderung und Deutsch als Zweitsprache und von Prof. Dr. Hilde Haider am Department Psychologie der Universität zu Köln. Das Vorhaben ist auf drei Jahre angelegt und wird im Rahmen der Bund-Länder-Initiative Bildung durch Sprache und Schrift (BiSS) vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

Auf einen Blick

Ziel

Ziel des Projekts ist die Entwicklung von diagnostischen Verfahren und Förderkonzepten hinsichtlich Lese- und Schreibflüssigkeit für Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I. Darüber hinaus werden Erkenntnisse über die Zusammenhänge von Flüssigkeitsaspekten und hierarchiehohen Fertigkeiten wie das Planen und Verstehen von Texten gewonnen.

Förderung

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Laufzeit

November 2015 - April 2019

Projektleitung

Prof. Dr. Michael Becker-Mrotzek

Prof. Dr. Hilde Haider Prof. Dr. Hans-Joachim Roth

Projektteam

Dr. Evghenia Goltsev

Valerie Lemke

Dr. Sabine Stephany